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AutorenbildViktoria Ilger

Grüne Visionen, starke Führung – Nachhaltigkeit im Unternehmen: 5 Tipps für Führungskräfte

Heute ist eine nachhaltige Unternehmensführung entscheidend, um zu bestehen und zu wachsen. Grüne Visionen und eine starke nachhaltige Führung sind essenziell für den Erfolg von Unternehmen.

Um Nachhaltigkeit im Unternehmen zu implementieren, ist es von großer Bedeutung, dass Unternehmen soziale und ökologische Handlungsfelder als integralen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie betrachten und entsprechend handeln.


Was bedeutet Nachhaltigkeit im Unternehmen:

Viele Unternehmen erkennen heutzutage die Bedeutung der "Enkeltauglichkeit" für eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft. Nachhaltiges Wirtschaften ist in vielerlei Hinsicht wertvoll. Es reduziert Risiken und Kosten, schützt die Umwelt und stärkt das Image der Unternehmen.

Gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen an nachhaltiges Handeln nehmen zu und setzen klare Leitlinien. Sie sind jedoch nur ein Teil der Wirklichkeit, denn viele Unternehmen beginnen mittlerweile darüber hinaus zu gehen und setzen auf sehr umfassende Maßnahmen. Sie nutzen die Chancen, die ihnen das Thema bietet, um sich im Wettbewerb zu positionieren und zu innovieren.

Um diese Ziele zu erreichen, können Unternehmen verschiedene Wege gehen: Sie können bestehende Prozesse oder Produkte grüner und sozialer gestalten oder ihr gesamtes Geschäftsmodell neu ausrichten, um es auf ein ökologisch und sozial federführendes Business umzustellen.

Für viele Betriebe ist Nachhaltigkeit inzwischen ein integraler Bestandteil ihres Geschäftsmodells geworden – sowohl was den Umgang mit den natürlichen Ressourcen als auch mit den Menschen betrifft. Durch Investitionen in diesem Bereich können Unternehmen langfristige Vorteile erzielen, die sich positiv auf das Image und den Erfolg der Organisation auswirken.

Dabei spielt aber auch die Kultur des Unternehmens eine wichtige Rolle: Es liegt an allen Beteiligten – vom CEO bis hin zum engagiertesten Mitarbeiter – sich für nachhaltige Praktiken einzusetzen und diese im Alltag zu leben. Nur so kann eine wirkliche Veränderung erreicht werden - sowohl intern als auch extern - damit Unternehmen effektiv von der Bedeutung von Nachhaltigkeit profitieren können.


Welche Rechtlichen Anforderungen kommen auf Unternehmen zu:

Die Europäische Union hat mit dem EU-Green Deal ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: eine gerechte und wohlhabende Gesellschaft mit einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft, die bis zum Jahr 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr ausstößt. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein umfassender gesetzlicher Rahmen geschaffen, der auf Nachhaltigkeit, Vergleichbarkeit und Transparenz setzt und Investitionen in nachhaltige Geschäftsmodelle lenkt.

Im Rahmen der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) werden Unternehmen dazu verpflichtet, detaillierte Berichte über ESG-Aspekte (Environmental, Social, Governance) wie Umweltrechte, soziale Rechte, Menschenrechte und Governance-Faktoren zu erstellen. Im Gegensatz zur bisherigen Berichterstattung müssen diese Berichte klare Vorgaben und genaue Messgrößen enthalten, die in einer Taxonomie hinterlegt sind. Die Berichterstattung erfolgt nicht mehr als eigenständiger Bericht, sondern muss in den Lagebericht des Jahresabschlusses integriert und öffentlich zugänglich gemacht werden.

Ab 2025 werden nicht nur wie bisher große kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern von dieser Berichtspflicht betroffen sein, sondern auch mittelständische Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen:

✅> 250 Mitarbeiter:innen

✅ > 40 Mio EUR Umsatz

✅ > 20 Mio EUR Bilanzsumme



Worauf es für Führungskräfte ankommt um ihr Unternehmen nachhaltig auszurichten?


Unternehmen, die sich für eine nachhaltige Zukunft engagieren, setzen auf verantwortungsvolles Wirtschaften als zentrales Geschäftsprinzip. Dafür benötigen sie Fach- und Führungskräfte mit Kompetenzen wie langfristigem Denken, globaler Vernetzung, Trendbewusstsein und der Fähigkeit, Nachhaltigkeit in wirtschaftliche Chancen umzusetzen. Doch Nachhaltigkeit erfordert Geduld und Ausdauer, da es oft eine Zusammenarbeit mit neuen Partnern und ungewohnten Denkweisen erfordert. Um dies zu erreichen, müssen Unternehmen interne Initiativen für Nachhaltigkeit ins Leben rufen, die von allen Mitarbeitern unterstützt werden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Nachhaltigkeitsmanagement ein komplexes Thema ist, das viele Bereiche des Unternehmens betrifft, von sozialem Engagement bis hin zur Verantwortung in der Lieferkette, von der Reduktion von CO2-Emissionen bis zur nachhaltigen Logistik und von demografischen Veränderungen bis zur Work-Life-Balance. Es gibt keine universelle Lösung, die für alle Unternehmen geeignet ist. Stattdessen müssen Unternehmen relevante Themen der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit festlegen und transparent mit Zielkonflikten umgehen. Das Thema Nachhaltigkeit wird besonders spannend in Dilemma-Situationen, bei denen es zu Zielkonflikten im Tagesgeschäft kommt. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen Prozesse und Verfahren haben, die sicherstellen, dass Nachhaltigkeit in zentrale Entscheidungsprozesse integriert wird.


Wie schaffen Führungskräfte den Wandel zur Nachhaltigkeit?

5 Tipps für eine erfolgreiche Transformation


1. Nachhaltigkeit muss vom Management getragen und von Mitarbeitern gelebt werden:

Um Nachhaltigkeit im Kerngeschäft umzusetzen, ist es entscheidend, dass die Geschäftsführung eine klare und kommunizierte Ausrichtung vorgibt und diese auf allen Ebenen des Unternehmens gelebt wird. Doch damit allein ist es nicht getan. Jede Führungskraft muss aktiv daran arbeiten, das Thema in die einzelnen Bereiche zu integrieren und Überzeugung zu schaffen sowie vorzuleben. Diese Aufgabe ist von großer Bedeutung und erfordert ein hohes Maß an Engagement und Überzeugungskraft.


2. Nachhaltigkeit muss ökonomisch messbar sein:

Um Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie klar zu positionieren, müssen messbare Ziele gesetzt werden. Es ist wichtig zu definieren, welche Bereiche bis wann ökologischer oder sozialer gestaltet werden sollen oder wie das Produkt- und Serviceportfolio erweitert oder neu aufgestellt werden kann. Ein stichhaltiger Business Case ist hierbei von großer Bedeutung, um Akzeptanz zu schaffen und langfristige Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Es ist ebenso wichtig, Nachhaltigkeitskennziffern regelmäßig zu reporten und als Entscheidungsgrundlage zu nutzen, ähnlich wie Finanzkennzahlen. Im Bereich der Mitarbeiterführung sollten Nachhaltigkeitskennziffern auch in die Personalbeurteilung und Bonusstruktur einfließen, um die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Unternehmen zu unterstreichen.


3. Eine Transformation passiert nicht sofort, sie muss langfristig gedacht werden:

Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung erfordert einen langfristigen Ansatz: Die Einbindung von Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft kann nicht in einem engen Zeitrahmen erreicht werden. Wenn Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Produkt- und Dienstleistungsqualität betrachtet wird, können kontinuierliche Verbesserungsprozesse umgesetzt werden. Auf diese Weise wird der Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen geebnet.


4. Auf den Dialog mit Stakeholdern setzen:

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Stakeholdern ist unerlässlich. Um dies zu gewährleisten, müssen Unternehmen sich darüber im klaren sein, wer die Stakeholder entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind und welche möglichen Auswirkungen es auf die geben kann. Transparenz und ein offener Dialog mit Stakeholdern sind daher ein Schlüsselthema. Nicht zuletzt profitieren auch die Unternehmen selbst von einer solchen Vorgehensweise: Eine transparente Darstellung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen stärkt das Vertrauen ihrer Kunden langfristig – ein wichtiger Faktor gerade im Hinblick auf zunehmende gesellschaftliche Erwartungen an Unternehmen.


5. Entwicklung von neuen Führungskompetenzen:

Führungskräfte in der heutigen Unternehmenswelt agieren in einem globalisierten Markt, der von Unsicherheit, Komplexität und unvorhersehbaren Veränderungen geprägt ist. Die Vernetzung in der Globalisierung führt zu erhöhter Transparenz unternehmerischen Handelns weltweit. Gleichzeitig ergeben sich für nachhaltig orientierte Unternehmen Chancen in der Produktentwicklung und Positionierung. Um diese Chancen zu nutzen, benötigen Unternehmen Führungskräfte, die über den Tellerrand des Unternehmens hinausblicken können und Zusammenhänge erkennen. Diese Führungskräfte müssen gezielt den Blickwinkel zur nachhaltigen Weiterentwicklung ihres Unternehmens einsetzen. Neben den allgemeinen Führungsfähigkeiten erfordert ein Engagement für Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zusätzliche Kompetenzen, die vorhandene ergänzen müssen.


Fachexpertise:

Um Nachhaltigkeit erfolgreich in Unternehmen zu integrieren, müssen Führungskräfte sensibilisiert aber vor allem auch ausgebildet werden. Zielsetzungen und Auswirkungen gesetzlicher Rahmenbedingungen, sowie ökologische und soziale Grundvoraussetzungen sollten klar sein. Eine eigene Abteilung für Nachhaltigkeit kann hierbei als Vermittler und Beschleuniger dienen, jedoch ist der kontinuierliche Aufbau spezifischer Fachkenntnisse unerlässlich. Nur wenn das Verständnis für Nachhaltigkeit im täglichen Geschäft klar ist, können Anpassungen effektiv gesteuert und Chancen optimal genutzt werden.


Struktur und Prozesskompetenz:

Es reicht nicht aus, lediglich theoretische Diskussionen zu führen. Vielmehr müssen klare Verantwortlichkeiten festgelegt werden, um eine schrittweise Umsetzung in einzelnen Abteilungen zu ermöglichen. Wenn Nachhaltigkeit zum Leitbild wird, führt dies zu operativen Veränderungen: Prozessabläufe und Ergebnisse (Produkte und Dienstleistungen) werden angepasst. Ziel- und Regelsysteme werden auf ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit überprüft. Das Unternehmen nutzt seine Kompetenz in der Unternehmensentwicklung gezielt, um einen erweiterten Zielrahmen zu schaffen. Die Grundidee muss so verankert sein, dass alle Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Bereichen danach handeln können.


Sozialkompetenz:

Um Nachhaltigkeit erfolgreich umzusetzen, bedarf es eines Paradigmenwechsels im Management. Es ist von großer Bedeutung, langfristig zu denken und eine wachsende Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt zu übernehmen. Hierbei spielt auch die Bereitschaft eine wichtige Rolle, für die Auswirkungen des eigenen Handelns und die des Unternehmens Rechenschaft abzulegen. Eine nachhaltige Unternehmensführung erfordert somit ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse der Umwelt und der Gesellschaft.


Fazit: Aufbau von Führungskompetenz für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Aufbau von Führungskompetenz für Nachhaltigkeit unerlässlich ist, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Die neuen gesetzlichen Vorgaben und die steigende Bedeutung erfordern ein Umdenken in der Führungsetage. Doch es lohnt sich: Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, sind nicht nur ökologisch und sozial verantwortlich, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. Deshalb sollten Führungskräfte sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen und ihre Kompetenzen in diesem Bereich ausbauen.

Mit unserem Seminar EU Green Deal für Führungskräfte – Auswirkungen und Anforderungen möchten wir das Bewusstsein für die Bedeutung in der Führungsebene schärfen und Anregungen geben.


Gemeinsam können wir eine nachhaltige Zukunft gestalten!


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